Offene Deutsche Meisterschaft Odenheim GPS Triangle Sportklasse 2021

Ein Bericht von Benjamin Dähn

Am 24. Und 25. Juli fand auf dem tollen Gelände der Modellflieger Odenheim die diesjährige Offene Deutsche Meisterschaft der GPS-Triangle Sportklasse statt.

Unter der Schirmherrschaft des DMFV war alles wie immer perfekt vorbereitet von den Odenheimer Modellfliegern sodass wir in einen perfekt organisierten Wettbewerb starten konnten.

Das Wetter hielt sich zunächst nicht ganz an den Zeitplan, so dass der erste Durchgang nach dem Briefing erst um 10:30 beginnen konnte. Hier zeigte in der noch ruhigen Luft die Gleitperformance der Flugzeuge mit bis zu 7 Runden, die von Tobias Ebner mit dem Calvados erreicht wurden. Der zweite Durchgang war dann schon deutlich besser, das Odenheimer Wetter hielt sich ab jetzt an die Vorgaben, und Philip Kolb kam auf ganze 11 Umrundungen, dicht gefolgt von Daniel Aeberli mit 10.

Nun wurden die 14 Piloten in der Mittagspause wieder verwöhnt mit perfektem Catering, sodass es gestärkt in den Nachmittag gehen konnte. Hier wurden bis zu 11 Runden erreicht, es gab aber auch Durchgänge mit lediglich 2-6 Dreiecken. Das lag nicht an der Müdigkeit nach dem Mittagessen, sondern am wechselhaften Wetter mit teils komplizierten Windverhältnissen. So musste auch die Landerichtung bei einzelnen Durchgängen geändert werden. Wir hatten das Dreieck im Vergleich zu den vorangegangenen Wettbewerben in Odenheim etwas verlegt, dass man einerseits direkt vom letzten Wendepunkt über die Ziellinie kommend geradeaus landen konnte und es wurde auch ein wenig nach Norden verschoben um der nackenschonenden Ergonomie Gutes zu tun weil die lange Gerade nicht direkt über der Pilotenbox zu fliegen war. Das kam sehr gut an, nur musste man bei der Änderung der Landerichtung eben ganz anders taktisch fliegen, denn da haben 20m Flughöhe am letzten Wendeunkt nicht mehr ausgereicht um noch auf das Landefeld zu kommen. Dies wurde dann auch einigen Piloten zum Verhängnis in Verbindung mit dem auffrischenden Wind und die Flugzeuge landeten kurz vor der Landebahn im Maisfeld oder der berüchtigte Springbaum kam einem in den Weg. Entsprechend der Regeln muss das Landefeld komplett umflogen werden, bzw. über die Grundlinie angeflogen werden. Die Anflüge sahen teils sehr spektakulär aus und öfters ging ein Raunen durch die Pilotenbox wenn es einer in Ameisenkniehöhe gerade so noch geschafft hat, obwohl das Flugzeug eigentlich gar nicht mehr hätte fliegen dürfen. Erfreulicherweise sind kaum Schäden entstanden und alle Flugzeuge konnten ohne Probleme weiterfliegen. Die konstanteste Leistung zeigte Philip Kolb, der mit Tobias Ebner ein perfektes Team darstellte und sich bis auf einen Streicher immer die 1000 Punkte sicherte. Da ich diesmal nicht mitgeflogen bin, konnte ich den Wettbewerb mal so richtig als Zuschauer geniesen und mich mit der Flugweise der Piloten befassen. Es ist schon gewaltig, mit welcher Präzision manche Piloten fliegen und wie deren taktische Entscheidungen dem Erfolg beitragen. Normalerweise kommt als 6. Durchgang der Speedflug, wir haben jedoch mit den Piloten entschieden, diesen auf Sonntagmorgen zu verschieben. Der Wind und die thermischen Verhältnisse waren so unberechenbar, dass eine gleichmäsige Wettersituation für die Dauer des Speedurchganges fraglich war und somit ein fairer Vergleich nicht möglich erschien. Der Abend klang dann wieder mit bester Bewirtung und tollen Gesprächen aus.

Am zweiten Tag starteten wir direkt mit der Speedrunde, die von Philip Kolb mit 152,46km/h als Schnellstem umrundet wurde. Hier sind mit Sicherheit alle Piloten mit maximal ballastierten Flugzeugen an den Start gegangen, während über beide Tage viel taktiert werden musste und mal ein leichter Flieger im Vorteil war, dann wiederum ein schwerer. Gerade bei viel Wind und turbulenter Thermik kann das einen Unterschied von mehreren Runden bedeuten.

Die drei folgenden Durchgänge bewiesen, dass das Wetter in Odenheim bekanntermasen auch perfekt sein kann, denn durchschnittlich 10-15 Dreiecke mit entsprechender Thermik gibt es nicht immer. Besonders hervorheben möchte ich, dass bei diesem Wettbewerb nicht nur alte GPS Hasen dabei waren, sondern auch einige neue Gesichter, vor Allem aber Domenic Gartner, der mit seiner Alpina 3001 unglaublich Spass hatte und im Speeddurchgang 105km/h- und sogar 9 Runden erreichen konnte in Durchgang neun. Das war super spannend zu sehen, wie die High Tech Segler die kleine Alpina kaum abschütteln konnten  Ganz Tolle Leistung Domenic! Ebenso Frank Thorn, der mit einem Eigenbau an den Start ging bei seinem ersten richtigen Wettbewerb, nachdem er letztes Jahr an der GPS Academy in Thannhausen GPS Luft geschnuppert hatte. Ansonsten waren als Flugzeuge das folgenden Vertreten:

Calvados, Appollo, FS4000, DANN-Racer, Eigenbau 4,5m und Alpina 3001.

Nach insgesamt 10 Durchgänge und insgesamt sage und schreibe 839 Dreicksumrundungen (das entspricht mindestens 1´417km geflogener Strecke) darf sich Philip Kolb Deutscher Meister GPS Triangle Sportlasse 2021 nennen, gefolgt von Tobias Ebner auf dem 2. und Daniel Aeberli auf dem dritten Platz. Herzlichen Glückwund zu der tollen Leistung!

 

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Gesamtwertung

 

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Alle Detailergebnisse sind wie immer hier zu finden:        Detailergebnisse

 

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Abschliessend möchte ich den Odenheimer Modellfliegern danken für die perfekte Organisation, die tolle Verpflegung und die Kameradschaft. Wir kommen gerne wieder und freuen uns schon auf die nächsten Wettbewerbe. Ebenso möchte ich dem DMFV danken, der vertreten durch Walter Peter, die Meisterschaft unterstützt hat und wunderschöne Pokale gestiftet hat. Danke für die gute Zusammenarbeit.